Geboren wurde sie am 10. November 1894 in Zittau (Sachsen). Sie wächst in behüteten, bürgerlichen Verhältnissen auf. Nach einer Ausbildung in Sprecherziehung und Stimmbildung wandert Lisa Tetzner gegen Ende des ersten Weltkriegs als Märchenerzählerin durch Thüringen, Schwaben und das Rheinland. Ihr von Anfang an von labiler Gesundheitszustand zwingt sie immer wieder zu Pausen und Zeiten der Ruhe.
Das Reisen und die Kontakte zu kraftvollen Menschen bringen sie dazu, Märchen zu
sammeln, und die Erfahrungen mit jungen und jüngsten Zuhörern ermuntern sie, 1924 die Kinderstunde des Berliner Rundfunks zu begründen.
In Berlin schreibt und veröffentlicht Lisa Tetzner Bücher und Märchensammlungen. Damit
trägt sie entscheidend zur Wiederbelebung der Märchentradition in Deutschland bei.
Sie ist verheiratet mit Kurt Kläber, der ebenfalls Bücher schreibt, die er unter dem
Decknamen Held (der Mädchenname von Lisa Tetzners Mutter) veröffentlicht. Von den Nationalsozialisten verfolgt, flieht sie zusammen mit ihrem Mann in die Schweiz, wohin schon verwandtschaftliche
Verbindungen durch ihre Mutter bestehen. Dort entsteht eine Vielzahl von realistischen, sozialkritischen Büchern. Das
bekannteste davon wird das neunbändige Werk "Die Erlebnisse und Abenteuer der Kinder aus Nr. 67", das in Berlin spielt. Ein Teil daraus wurde auch verfilmt.
Im 1.Stock des Schulhauses zeigt eine ständige Ausstellung die Stationen des Lebens von
Lisa Tetzner.